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Mit Galopp Richtung Erwachsenwerden

Swantje Lange • Mai 14, 2021
Und dann laufe ich durch den Nieselregen zum Bäcker, höre Tauben gurren und fühle mich in meine Kindheit zurückversetzt, im Urlaub, früh morgens. Wenige Menschen unterwegs, nur die ersten, die ihre Arbeiten zu verrichten haben.

Nur der Geruch ist anders, aber das ist okay. Das weiche, süße Brötchen wird gleich sein Übriges tun.
Sehnsuchtsorte, Sehnsuchtszeiten, früher, jetzt und später.

Dankbar, über Freundschaft, die dadurch entstanden ist, dankbar, über den Halt, den dieser Ort mir damals gegeben hat.
Die Gewissheit, ohne diesen Ort wäre ich nicht die, die ich bin.

Das macht den Ort und die Gedanken daran so groß und so wichtig.

Das Gefühl zu diesem Ort, welches man niemandem beschreiben kann und sich selbst für diejenigen, die auch dort waren bestimmt anders anfühlt.
Ich versuche trotzdem ein paar Gedanken dazu in echte Worte zu fassen, um das Gefühl noch mehr zu konservieren, damit es mir niemals entrinnt:

Tiefes Luftholen, Trampolinspringen, frische Luft, zu Hause, aber jedes Mal neu, aufregend, anders, jeder Sommer war anders, aber nie schlecht, Geruch, Halt, endlich dazugehören, ein Ziel, auf das man das Jahr über hinarbeiten kann, etwas zum Festklammern und wenn man dort ist zum Loslassen, Pommes mit Gewürzketchup, im Galopp durch den Sommer, so viele Gefühle, so oft gelacht, so viele Insider, so viele Tränen zum Abschied, aus Liebe und Idealisierung.

Ich bin die, die ich bin. Durch dich, du Ort, durch mich an diesem Ort.
Jeder Sommer mit Galopp Richtung Erwachsenwerden.
 

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