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Why I write

Swantje Lange • Juni 24, 2021
Zwei Sachen. Tolles Zitat von Leïla Slimani „Ich bin Autorin. Der Rest ist mir egal.“ – jajaja, habe ich gedacht!

Und zum anderen habe ich mir nach dem Lesen von „Schreibtisch mit Aussicht“, meine eigenen Gedanken darüber gemacht,
warum ich schreibe, 1946 fragte sich auch George Orwell in einem Essay: Why I write…

Meine Antwort:
Weil - Schreiben ist einfach besser!

Freier als beim Schreiben kann ich nicht sein. Ich bin für mich, aber nie allein. Ich habe meine Worte, meine Gedanken, meine Sprache, mein Schreiben.

Ich bestimme gern, will aber niemandem auf die Füße treten,
deshalb habe ich als Kind auch schon immer gern allein gespielt – weil man dann bestimmen kann, ohne ein gemeiner Depp zu sein.
Und beim Schreiben ist es genauso.

Ich kann bestimmen. Entscheiden. Ohne Rücksicht auf Verluste.
Kann alles rauslassen, mich tausendfach umentscheiden, irre Wendungen erschaffen – beim Schreiben habe ich alles im Griff,
und bin gleichzeitig frei und froh!

Bei der Arbeit an meinem zweiten Roman habe ich eine zwischenmenschliche Beziehung eingewoben, bei der ich mich aber irgendwann einfach nicht entscheiden konnte, wie sie ausgehen soll, ob die eine Person gut oder böse ist.
Und dann, dann habe ich sie einfach sterben lassen.
Das klingt jetzt makaberer als es war.
Es war ein leichter Ausweg, okay, jetzt verstricke ich mich in Andeutungen, die mich so mittelgut dastehen lassen, vielleicht war das ein extremes Beispiel, aber eben auch die Wahrheit –

wenn ich schreibe, habe ich die Macht!

Dass ich das so genieße, kommt sicher von einem starken Kontrollzwang und der Veranlagung zum Perfektionismus.
Beides ganz schwierige Themen im realen Leben, denn da passiert nun mal ständig alles und nix und anders als man denkt, plant, hofft und wünscht.

Aber beim Schreiben, da passiert nichts, was ich da nicht haben will, natürlich überrasche ich mich mit meinen Ideen und Wirrungen beim Schreiben manchmal selbst, aber auch dann kann ich entscheiden, ob das da stehen bleibt, oder nicht.
Ob diese oder jene Szene Platz in meinem nächsten Roman findet, oder nur auf einem Klebezettel oder in meinem Tagebuch für verrückte Gedanken.

Also erneut: warum schreibe ich?

Weil: Schreiben ist einfach besser!




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